Streckenantragen oder das Axiom vom Lineal (SoSe 11): Unterschied zwischen den Versionen

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(Die Seite wurde neu angelegt: „== Der Mittelpunkt einer Strecke== Wir wissen nun, dass eine offene Strecke <math>\overline{AB}</math> die Menge aller Punkte ist, die zwischen <math>\ A</math> u…“)
 
(Der Eindeutigkeitsbeweis)
 
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===== Definition III.1: (Mittelpunkt einer Strecke) =====
 
===== Definition III.1: (Mittelpunkt einer Strecke) =====
::Wenn ein Punkt <math>\ M</math> der Strecke <math>\overline{AB}</math> zu den Endpunkten <math>\ A</math> und <math>\ B</math> jeweils den selben Abstand hat, dann ist er der Mittelpunkt der Strecke <math>\overline{AB}</math>.
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::Wenn ein Punkt <math>\ M</math> der Strecke <math>\overline{AB}</math> ...<br />
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* zu den Endpunkten A und B den gleichen Abstand hat und <math>M \in  \overline{AB}</math> ,dann heißt <math>\ M</math> Mittelpunkt.--[[Benutzer:Katrin|Katrin]] 10:32, 14. Jun. 2011 (CEST)<br />
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Eine Eigenschaft ist doppelt genannt. Welche? Zu definieren ist nicht einfach "Mittelpunkt", sondern "Mittelpunkt einer Strecke". Was sollte man ändern/ergänzen?--[[Benutzer:Tutorin Anne|Tutorin Anne]] 11:55, 14. Jun. 2011 (CEST)
  
 
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<br />es wurde <math>M\in \overline{AB}</math> doppelt eingefügt.
Was das Definieren angeht, werden wir langsam vorsichtig. Definieren dürfen wir alles was wir wollen. Wir müssen uns dann allerdings die Frage nach Sinn und Korrektheit unserer Definition gefallen lassen. Von beidem dürften wir bezüglich Definition III.1 überzeugt sein, weshalb wir den folgenden Satz formulieren:
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Wenn ein Punkt <math>\ M</math> der Strecke <math>\overline{AB}</math>zu den Endpunkten A und B den gleichen Abstand hat, dann ist M Mittelpunkt der Strecke <math>\overline{AB}</math>.--[[Benutzer:Teufelchen|Teufelchen]] 19:09, 19. Jun. 2011 (CEST)
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* ...
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Üben Sie sich und ergänzen Sie.--[[Benutzer:*m.g.*|*m.g.*]] 22:34, 26. Mai 2011 (CEST)
  
 
===== Satz III.1: (Existenz und Eindeutigkeit des Mittelpunkte einer Strecke) =====
 
===== Satz III.1: (Existenz und Eindeutigkeit des Mittelpunkte einer Strecke) =====
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Der Knackpunkt bezüglich des Nachweises der Existenz und Eindeutigkeit des Streckenmittelpunktes besteht darin, dass unsere derzeitige Theorie noch nicht genügend Punkte zu Verfügung stellt. Momentan muss unser Raum nicht mehr als 4 Punkte enthalten. Nach Axiom I.7 sind diese vier Punkte nicht komplanar, woraus folgt, dass je drei von ihnen nicht auf ein und derselben Geraden liegen. Damit könnte eine durch zwei verschiedene dieser vier Punkte eindeutig bestimmte Strecke gar keinen Mittelpunkt haben, denn dieser müsste entsprechend Definition III.1  bezüglich unserer zwei Endpunkte auf derselben Geraden liegen.
 
Der Knackpunkt bezüglich des Nachweises der Existenz und Eindeutigkeit des Streckenmittelpunktes besteht darin, dass unsere derzeitige Theorie noch nicht genügend Punkte zu Verfügung stellt. Momentan muss unser Raum nicht mehr als 4 Punkte enthalten. Nach Axiom I.7 sind diese vier Punkte nicht komplanar, woraus folgt, dass je drei von ihnen nicht auf ein und derselben Geraden liegen. Damit könnte eine durch zwei verschiedene dieser vier Punkte eindeutig bestimmte Strecke gar keinen Mittelpunkt haben, denn dieser müsste entsprechend Definition III.1  bezüglich unserer zwei Endpunkte auf derselben Geraden liegen.
  
Es wird Zeit, die Anzahl Punkte unserer Theorie radikal zu erhöhen. Konzentrieren wir uns diesbezüglich zunächst auf einen Strahl <math>\ AB^{+}</math>. Nach unserer Vorstellung von Halbgeraden können wir nicht je zwei Punkten von <math>\ AB^{+}</math> genau eine nichtnegative reelle Zahl (den Abstand der beiden Punkte) zuordnen. Nach unseren Vorstellungen etwa von Zahlenstrahl gibt es auch zu jeder nicht negativen reellen Zahl d genau einen Punkt <math>\ D</math> auf <math>\ AB^{+}</math>, der zu  <math>\ A</math> gerade den Abstand <math>\ d</math> hat. Bei Konstruktionsaufgaben finden wir diese Idee im Zusammenhang mit dem Streckenantragen wieder.
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Es wird Zeit, die Anzahl Punkte unserer Theorie radikal zu erhöhen. Konzentrieren wir uns diesbezüglich zunächst auf einen Strahl <math>\ AB^{+}</math>. Nach unserer Vorstellung von Halbgeraden können wir je zwei Punkten von <math>\ AB^{+}</math> genau eine nichtnegative reelle Zahl (den Abstand der beiden Punkte) zuordnen. Nach unseren Vorstellungen etwa von Zahlenstrahl gibt es auch zu jeder nicht negativen reellen Zahl d genau einen Punkt <math>\ D</math> auf <math>\ AB^{+}</math>, der zu  <math>\ A</math> gerade den Abstand <math>\ d</math> hat. Bei Konstruktionsaufgaben finden wir diese Idee im Zusammenhang mit dem Streckenantragen wieder.
  
 
== Streckenantragen ==
 
== Streckenantragen ==
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| <math>\exists d \in \mathbb{R}^{+} \ : \ d = \left| AB \right|</math>
 
| <math>\exists d \in \mathbb{R}^{+} \ : \ d = \left| AB \right|</math>
| Axiom II.1 (Abstand vom Abstand)
+
| Abstandsaxiom A/1
 
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| <math>\exists d^{*} \in \mathbb{R}^{+} \ : \ d^{*} = \frac{d}{2}</math>
 
| <math>\exists d^{*} \in \mathbb{R}^{+} \ : \ d^{*} = \frac{d}{2}</math>
| Rechnen im Zahlenraum der reellen Zahlen <math>\ R</math>
+
| Tragen Sie hier die Begründung ein.
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<br />Rechnen in R--[[Benutzer:Teufelchen|Teufelchen]] 19:34, 19. Jun. 2011 (CEST)
 
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| <math>\exists M \in AB^{+} \ : \ \left| AM \right| = d^{*}</math>
 
| <math>\exists M \in AB^{+} \ : \ \left| AM \right| = d^{*}</math>
| Axiom vom Lineal
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| Tragen Sie hier die Begründung ein.
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<br />2, Def. Strahl --[[Benutzer:Teufelchen|Teufelchen]] 19:34, 19. Jun. 2011 (CEST)<br />
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Bemerkung m.g.: Leider ist das so nicht richtig. korrekt: Axiom vom Lineal--[[Benutzer:*m.g.*|*m.g.*]] 14:17, 20. Jul. 2011 (CEST)
 
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| <math>\neg \operatorname{Zw} \left( A, B, M \right)</math>
 
| INDIREKTER BEWEIS (Beweis durch Widerspruch):
 
somit gilt die Annahme: <math>\operatorname{Zw} \left( A, B, M \right)</math><br /><br />
 
<math>\left| AB \right|+ \left| BM \right| = \left| AM \right|</math><br /><br />
 
Da <math>\left| AB \right| = d</math> und <math>\left| BM \right| = x</math> kann <math>\left| AM \right| </math>niemals <math>\frac{d}{2} </math>sein,<br />da  <math>d>\frac{d}{2} </math>, also <math>\left| AB \right|>\left| AM \right|</math>, ist und somit ein Widerspruch vorliegt.<br />Es stimmt also, dass <math>\neg \operatorname{Zw} \left( A, B, M \right)</math>
 
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| <math>\operatorname{Zw} \left( A, M, B \right)</math> und damit <math>M \in \overline{AB}</math>
 
| <math>\operatorname{Zw} \left( A, M, B \right)</math> und damit <math>M \in \overline{AB}</math>
| Wegen IV und der Definition der Zwischenrelation
+
| Wegen III, Hilfssatz A und der Definition der Zwischenrelation
 
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+
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| <math>\ \left| AM \right| + \left| MB \right| = \frac{\left| AB \right|}{2} + \left| MB \right| = \left| AB \right|</math>  
 
| <math>\ \left| AM \right| + \left| MB \right| = \frac{\left| AB \right|}{2} + \left| MB \right| = \left| AB \right|</math>  
 
| Definition der Zwischenrelation <math>\ \left| AM \right| + \left| MB \right| = \left| AB \right|</math><br /> Wegen II und III (<math>\ \left| AM \right|=d^{*}=\frac{d}{2}=\frac{\left| AB \right|}{2}</math>)<br />
 
| Definition der Zwischenrelation <math>\ \left| AM \right| + \left| MB \right| = \left| AB \right|</math><br /> Wegen II und III (<math>\ \left| AM \right|=d^{*}=\frac{d}{2}=\frac{\left| AB \right|}{2}</math>)<br />
 
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+
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| <math>\left| MB \right| = \frac{\left| AB \right|}{2}</math>
 
| <math>\left| MB \right| = \frac{\left| AB \right|}{2}</math>
| Wegen VI, Rechnen im Zahlenraum der reellen Zahlen <math>\ R</math>
+
| Tragen Sie hier die Begründung ein.
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<br />Def. Zwischenrelation, Rechnen in R, 4,5--[[Benutzer:Teufelchen|Teufelchen]] 19:34, 19. Jun. 2011 (CEST) irgendwie versteh ich den Schritt nicht...kann mir jemand helfen? --[[Benutzer:Verteidigungswolf|Verteidigungswolf]] 12:26, 20. Jul. 2011 (CEST)<br /><br />
 +
Bemerkung m.g.:<br />
 +
::Die Definition der Zwischenrelation brauchen wir hier nicht zu erwähnen.<br /><br /> In (V) steht: <math>\frac{\left| AB \right|}{2} + \left| MB \right| = \left| AB \right|</math>. Anders geschrieben: <math>\frac{d}{2}+ \left| MB \right|=d</math>. Also Gleichung nach  <math>\left| MB \right|</math> umgestellt: <math>\left| MB \right| = \frac{d}{2}=\frac{\left| AB \right|}{2}</math>.--[[Benutzer:*m.g.*|*m.g.*]] 14:17, 20. Jul. 2011 (CEST)
 
|-
 
|-
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+
! style="background: #FFDDDD;"|(VII)
 
| <math>\left| AM \right| = \left| MB \right|</math>
 
| <math>\left| AM \right| = \left| MB \right|</math>
| Wegen VI und VII, Rechnen im Zahlenraum der reellen Zahlen <math>\ R</math>
+
| Tragen Sie hier die Begründung ein.
 +
<br />2,3,6--[[Benutzer:Teufelchen|Teufelchen]] 19:34, 19. Jun. 2011 (CEST)<br /><br />
 +
Bemerkung m.g.:<br />
 +
Warum 2?--[[Benutzer:*m.g.*|*m.g.*]] 14:21, 20. Jul. 2011 (CEST)
 
|-
 
|-
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+
! style="background: #FFDDDD;"|(VIII)
 
| <math>\ M</math> ist der Mittelpunkt von <math>\overline{AB}</math>
 
| <math>\ M</math> ist der Mittelpunkt von <math>\overline{AB}</math>
| Nach Definition Mittelpunkt
+
| Tragen Sie hier die Begründung ein.
 +
<br />7 --[[Benutzer:Teufelchen|Teufelchen]] 19:34, 19. Jun. 2011 (CEST)
 
|}
 
|}
 +
 +
'''Hilfssatz A:'''<br />
 +
:: Voraussetzung:<br />
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:::Es seien <math>\ A</math> und <math>\ B</math> zwei verschieden Punkte. Für den Punkt <math>\ M</math> mit <math>\ M \in AB^{+}</math> möge gelten: <math>| AM | = \frac{|AB|}{2}</math><br />
 +
::Behauptung:<br />
 +
:::<math>\operatorname{Zw}(A, M, B)</math>.<br />
 +
Beweis von Hilfssatz A:<br />
 +
::: Weil <math>\ M \in AB^{+}</math> gilt entweder
 +
 +
::# <math>\operatorname{Zw} (A, M, B)</math> oder
 +
::# <math>\operatorname{Zw} (A, B, M)</math>
 +
:::(s. Definition Strahl <math>AB^{+}</math>)<br />
 +
:::Falls 1. gilt, gilt unsere Behauptung.<br />
 +
:::Falls unsere Behauptung nicht gelten sollte, müsste 2. also <math>\operatorname{Zw} (A, B, M)</math> gelten.
 +
::: Nehmen wir also an, dass <math>\ B</math> zwischen <math>A\ </math> und <math>\ M</math> liegt: <math>\operatorname{Zw} (A, B, M)</math><br />
 +
::: Wäre unsere Annahme wahr, müsste die folgende Gleichung gelten: .... (ergänzen Sie selbst!)<br />
 +
::: Die Gültigkeit dieser Gleichung wäre jedoch ein Widerspruch zu .... (ergänzen Sie selbst!)<br />
 +
::: Also ist unsere Annahme <math>\operatorname{Zw} (A, B, M)</math> zu verwerfen und es gilt <math>\operatorname{Zw} (A, M, B)</math>
  
 
====== Der Eindeutigkeitsbeweis ======
 
====== Der Eindeutigkeitsbeweis ======
 
Übungsaufgabe<br />
 
Übungsaufgabe<br />
 
:Hinweis: Nehmen Sie an, eine Strecke <math>\overline{AB}</math> hätte zwei Mittelpunkte <math>\ M_1</math> und <math>\ M_2</math>.
 
:Hinweis: Nehmen Sie an, eine Strecke <math>\overline{AB}</math> hätte zwei Mittelpunkte <math>\ M_1</math> und <math>\ M_2</math>.
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<br />
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Die Frage ist doch zunächst, ob es in der Prüfung Extrapunkte oder Punktabzug gibt, wenn man statt "Eindeutigkeitsbeweis" "Highlanderbeweis" schreibt? :-)
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<br />
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<br />
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Beweis der Eindeutigkeit des Mittelpunktes:
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<br />
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Voraussetzung: <math>\exists \,M</math>  <math>\in</math> <math>\overline{AB}: |AM| = |BM|</math><br />
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Behauptung: "Es kann nur einen geben": <math>\exists ! M \in \overline{AB}: |AM| = |MB|</math>
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Annahme: <math>\exists M_1 \ und \ M_2: |AM_1| = |M_1B| \ und \ |AM_2| = |M_2B|</math>
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<br />
  
 
+
{| class="wikitable"
 +
|-
 +
| Nummer || Beweisschritt || Begründung
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|-
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| 1 || <math>\exists</math> d: d = <math>\overline{AB}</math> || Axiom II.1; Voraussetzung
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|-
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| 2 || <math>\exists</math> d*: d* = <math>\frac{d}{2}</math> || Rechnen in R; (1)
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|-
 +
| 3 || <math>d* = |AM_1| = |M_1B| </math> und <math> d* = |AM_2| = |M_2B| </math> || Existenzbeweis Mittelpunkt, Def. Mittelpunkt, Annahme, (2)
 +
|-
 +
| 4 || <math> |AM_1| = |AM_2| </math>|| (3), Transitivität der Gleichrelation
 +
|-
 +
| 5 || <math>M_1 = M_2</math> || (4); Axiom II.1
 +
|-
 +
| 6 || Für <math>M_1 = M_2</math> existiert genau ein Mittelpunkt auf der Strecke <math>\overline{AB}</math> || (5)
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|}
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--[[Benutzer:HecklF|Flo60]] 18:13, 4. Jun. 2011 (CEST)
 
[[Category:Einführung_Geometrie]]
 
[[Category:Einführung_Geometrie]]
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 +
In Schritt 3 schreibst du <math> d* = |AM_2| </math>. Warum sollte das für <math>M_2</math> gelten? Gehst du nicht hier schon davon aus, dass <math>M_1=M_2</math>? Steht in der Annahme oder der Def. Mittelpunkt, dass es <math>\frac{d}{2} =|AM_2|</math> sein muss?--[[Benutzer:Tutorin Anne|Tutorin Anne]] 12:19, 6. Jun. 2011 (CEST)
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<br />
 +
Ja und zwar genau im vorherigen Beweis, wenn ich den Mittelpunkt M festlege mit |AM|=d*. WENN das hier nicht für jeden x-beliebigen Mittelpunkt und dem Axiom vom Abstand gilt, sondern nur für einen einzigen Mittelpunkt, dann bräuchte ich den Highlanderbeweis ja gar nicht erst durchzuführen. So hab ich mir das gedacht, scheinbar gehe ich fehl. --[[Benutzer:HecklF|Flo60]] 20:20, 7. Jun. 2011 (CEST)
 +
<br /> vielleicht kann ja die anne die richtige Lösung auf die Diskussionsseite schreiben, weil sonst wart ich hier zwei wochen auf den eindeutigkeitsbeweis und warte und warte und warte - auch in der lerngruppe ham wir uns da schon gedanken drüber gemacht, aber wenn man sich mal in eine richtung verrannt hat, dann ist es ohnehin schwierig da den kopf wieder frei zu bekommen :-)<br /><br />
 +
Ich (--[[Benutzer:Tutorin Anne|Tutorin Anne]] 12:26, 11. Jun. 2011 (CEST))stelle hier keine Lösungen rein (denn ich habe nicht DIE Lösung und das ist auch gar nicht meine Aufgabe). Ich weiß schon, dass das sehr nervig sein kann, aber ich kann euch mal einen anderen Ansatz vorschlagen. 
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Voraussetzung: <math>\exists \,M</math>  <math>\in</math> <math>\overline{AB}: |AM| = |BM|</math><br />
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Behauptung: "Es kann nur einen geben": <math>\exists ! M \in \overline{AB}: |AM| = |MB|</math>
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<br />
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Annahme: <math>\exists \ M_2. \ M_2 </math> verschieden zu <math>\ M_1</math>, <math> \ M_2</math> ist Mittelpunkt von <math> \overline{AB}</math>
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<br />
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{| class="wikitable"
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| Nummer || Beweisschritt || Begründung
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| 1 || <math>M_2 \in \overline{AB}</math> || Annahme, Def. Mittelpunkt
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| 2 || <math>\overline{AB} = \overline{AM_2}+ \overline{M_2B}</math> || (1), Zwischenrelation, Axiom Dreiecksungleichung
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|-
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| 3 || <math>\left| AM_2 \right| = \left| M_2B \right|</math> || Voraussetzung, (2)
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|-
 +
| 4 || <math>\overline{AM_2} = \frac{\overline{AB}}{2}</math>  || Rechnen in R;(1);(2);(3)
 +
|-
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| 5 ||  <math> \overline{AM_1} = \frac{\overline{AB}}{2}</math> || Existenzbeweis Mittelpunkt
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|-
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| 6 || |AM_2| = |AM_1| || (5), Axiom II.1
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|-
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| 7 || M1 = M2 || (6)Widerspruch zur Annahme
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|} Annahme zu verwerfen.<br />
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Eure Aufgabe ist den Beweis zu vervollständigen (und gegebenenfalls zu kritisieren!)--[[Benutzer:Tutorin Anne|Tutorin Anne]] 12:26, 11. Jun. 2011 (CEST)
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Recht viel besser scheint mir das aber auch nicht zu sein :-) vorher habe ich es ja auch so hingedreht, dass es passt und jetzt halt wieder (?) Wir sollten es einfach als Axiom annehmen, dass es einen Mittelpunkt gibt und der Käse ist gegessen und die Welt ist schön :-). --[[Benutzer:HecklF|Flo60]] 14:08, 12. Jun. 2011 (CEST)
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<br />
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<br />
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Nochmal ein letzer Versuch (unabhängig, ob das vorherige stimmt oder nicht), ansonsten werde ich in der Tat die Geometrie umschreiben und das Axiom von Flo60 einführen, das da heißen wird: Jede Strecke \overline{AB} besitzt genau einen Punkt M für den gilt: |AM| = |MB|.
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<br />
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<br />
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Voraussetzung: <math>\overline{AB}</math><br />
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Behauptung: <math>\exists M \in \overline{AB} : |AM|=|MB|</math>
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<br />
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Beweisteil II: Es kann nur einen geben.
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<br />
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<br />
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Annahme: <math>\exists S \in \overline{AB} : S \neq M \wedge |AS|=|SB|</math>
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{| class="wikitable"
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| 1 || |AM| = |BM| = <math>\frac{\overline{AB}}{2}</math> || Existenzbeweis
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| 2 || |AS| <math>\neq</math> |AM| || Annahme (<math>S \neq M</math>)
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| 3 || |AS| und |SB| sind ungleich <math>\frac{\overline{AB}}{2}</math> || (1) (2) Annahme (<math>|AS| = |SB|</math>)
 +
|-
 +
| 4 || nkoll(A, S, B) || (3) Annahme (<math>|AS| = |SB|</math>)
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|-
 +
| 5 || für nkoll(A, S, B) gilt: <math>S \not\in \overline{AB}</math> || (4), Axiom II.3
 +
|-
 +
| 6 || Wiederspruch zu <math>S \in \overline{AB}</math> || (5), Def. Mittelpunkt
 +
|-
 +
| 7 || Annahme ist zu verwerfen || (6)
 +
|}
 +
<br />
 +
--[[Benutzer:HecklF|Flo60]] 13:42, 13. Jun. 2011 (CEST)<br />
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Ich '''denke''', die vorigen Beweise sind so richtig. Beim letzten hätte ich von Schritt 3 auf 4 noch zwischengeschoben, das gilt : <math>|AS| + |SB| \neq |AB|</math>.--[[Benutzer:Tutorin Anne|Tutorin Anne]] 12:07, 14. Jun. 2011 (CEST)
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<br /><br />
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Wieso ist der Beweis, nachdem wir das Axiom vom Lineal haben, immer noch zweiteilig? Wieso müssen Existenz und Eindeutigkeit getrennt behandelt werden, das Axiom vom Lineal legt doch schon beides fest? Mir ist klar, dass beides nachgewiesen werden muss, aber wieso in getrennten Schritten? Sobald ich raus habe, dass alle möglichen Mittelpunkte den Abstand d/2 von A haben, lässt mir Axiom III.1 doch alle diese möglichen Mittelpunkte auf genau einen zusammenschrumpfen, oder? --[[Benutzer:WikiNutzer|WikiNutzer]] 16:01, 16. Jul. 2011 (CEST)
 +
<br /><br />
 +
In einem Existenzbeweis, zeigst du aber eben noch nicht, dass alle Mittelpunkte den Abstand d/2 haben müssen.<br /> Wenn der Mittelpunkt so definiert wäre (Abstand d/2 auf dem Strahl AB+), könnte man die Eindeutigkeit direckt mitbeweisen (Axiom vom Lineal). Du hast die Schwierigkeit ja selbst beschrieben.--[[Benutzer:Tutorin Anne|Tutorin Anne]] 10:18, 21. Jul. 2011 (CEST)

Aktuelle Version vom 21. Juli 2011, 09:18 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Der Mittelpunkt einer Strecke

Wir wissen nun, dass eine offene Strecke \overline{AB} die Menge aller Punkte ist, die zwischen \ A und \ B liegen. Vereinigt man diese Menge mit der Menge der beiden Endpunkte \ A und \ B, so hat man die gesamte Strecke \overline{AB}. Zu unseren grundlegenden Vorstellungen von Strecken gehört, dass jede Strecke \overline{AB} einen Mittelpunkt \ M hat. \ M wäre der Punkt auf \overline{AB}, der sowohl zu \ A als auch zu \ B denselben Abstand \frac{| \overline{AB} |}{2} hat.

Definition III.1: (Mittelpunkt einer Strecke)
Wenn ein Punkt \ M der Strecke \overline{AB} ...
  • zu den Endpunkten A und B den gleichen Abstand hat und M \in  \overline{AB} ,dann heißt \ M Mittelpunkt.--Katrin 10:32, 14. Jun. 2011 (CEST)

Eine Eigenschaft ist doppelt genannt. Welche? Zu definieren ist nicht einfach "Mittelpunkt", sondern "Mittelpunkt einer Strecke". Was sollte man ändern/ergänzen?--Tutorin Anne 11:55, 14. Jun. 2011 (CEST)


es wurde M\in \overline{AB} doppelt eingefügt. Wenn ein Punkt \ M der Strecke \overline{AB}zu den Endpunkten A und B den gleichen Abstand hat, dann ist M Mittelpunkt der Strecke \overline{AB}.--Teufelchen 19:09, 19. Jun. 2011 (CEST)

  • ...

Üben Sie sich und ergänzen Sie.--*m.g.* 22:34, 26. Mai 2011 (CEST)

Satz III.1: (Existenz und Eindeutigkeit des Mittelpunkte einer Strecke)
Jede Strecke hat genau einen Mittelpunkt.
Beweis der Existenz und Eindeutigkeit des Mittelpunktes einer Strecke
Die Materie erscheint einsichtig und einfach. Übungsaufgabe?? Nichts ist einfach. Mit den bisher bereitgestellten axiomatischen Grundlagen unserer Geometrie wird es Ihnen nicht gelingen, etwa zu zeigen, dass jede Strecke einen Mittelpunkt besitzt.

Der Knackpunkt bezüglich des Nachweises der Existenz und Eindeutigkeit des Streckenmittelpunktes besteht darin, dass unsere derzeitige Theorie noch nicht genügend Punkte zu Verfügung stellt. Momentan muss unser Raum nicht mehr als 4 Punkte enthalten. Nach Axiom I.7 sind diese vier Punkte nicht komplanar, woraus folgt, dass je drei von ihnen nicht auf ein und derselben Geraden liegen. Damit könnte eine durch zwei verschiedene dieser vier Punkte eindeutig bestimmte Strecke gar keinen Mittelpunkt haben, denn dieser müsste entsprechend Definition III.1 bezüglich unserer zwei Endpunkte auf derselben Geraden liegen.

Es wird Zeit, die Anzahl Punkte unserer Theorie radikal zu erhöhen. Konzentrieren wir uns diesbezüglich zunächst auf einen Strahl \ AB^{+}. Nach unserer Vorstellung von Halbgeraden können wir je zwei Punkten von \ AB^{+} genau eine nichtnegative reelle Zahl (den Abstand der beiden Punkte) zuordnen. Nach unseren Vorstellungen etwa von Zahlenstrahl gibt es auch zu jeder nicht negativen reellen Zahl d genau einen Punkt \ D auf \ AB^{+}, der zu \ A gerade den Abstand \ d hat. Bei Konstruktionsaufgaben finden wir diese Idee im Zusammenhang mit dem Streckenantragen wieder.

Streckenantragen

S 01.jpg S 02.jpg
S 03.jpg S 04.jpg

Das Axiom vom Lineal

Wir sind überzeugt davon, dass unsere Konstruktion entsprechend des vorangegangenen Abschnitts immer funktioniert und der so gewonnene zweite Endpunkt unserer konstruierten Strecke eindeutig bestimmt ist. Die Idee des Streckenantragens müssen wir jetzt jedoch axiomatisch fordern bzw. begründen.

Axiom III.1: (Axiom vom Lineal)
Zu jeder nicht negativen reelen Zahl \ d gibt es auf jedem Strahl \ p genau einen Punkt, der zum Anfangspunkt von \ p den Abstand \ d hat.

Zum Sprachgebrauch. Wir werden in kommenden Beweisen einzelne Beweisschritte häufig mit dem Axiom vom Lineal begründen müssen. Wir werden in einem solchen Fall ggf. auch mit der Existenz und Eindeutigkeit des Streckenantragens begründen. Letzteres ist schließlich nichts anderes als der Inhalt des Axioms vom Lineal.

Existenz und Eindeutigkeit des Mittelpunktes einer Strecke

Nachdem das Axiom vom Lineal formuliert wurde, wird es uns gelingen Satz III.1 zu beweisen.

Jetzt wirklich: Beweis von Satz III.1

noch einmal der Satz:

Jede Strecke hat einen und nur einen Mittelpunkt.

Es sind also zwei Beweise zu führen:

  1. Existenzbeweis: Jede Strecke hat einen Mittelpunkt.
  2. Eindeutigkeitsbeweis: Jede Strecke hat nicht mehr als einen Mittelpunkt.
    (Highlanderbeweis: Es kann nur einen geben.)
Der Existenzbeweis
Es sei \overline{AB} eine Strecke
Behauptung:
Es gibt einen Punkt auf der Strecke \overline{AB} der zu den Endpunkten \ A und \ B jeweils ein und denselben Abstand hat.
Die Behauptung noch mal: \exists M   \in  \overline{AB} : \ \left| AM \right| = \left| MB \right| .

Der Beweis:


Jede Strecke \overline{AB} hat einen Mittelpunkt.
Beweisschritt Begründung
(I) \exists d \in \mathbb{R}^{+} \ : \ d = \left| AB \right| Abstandsaxiom A/1
(II) \exists d^{*} \in \mathbb{R}^{+} \ : \ d^{*} = \frac{d}{2} Tragen Sie hier die Begründung ein.


Rechnen in R--Teufelchen 19:34, 19. Jun. 2011 (CEST)

(III) \exists M \in AB^{+} \ : \ \left| AM \right| = d^{*} Tragen Sie hier die Begründung ein.


2, Def. Strahl --Teufelchen 19:34, 19. Jun. 2011 (CEST)
Bemerkung m.g.: Leider ist das so nicht richtig. korrekt: Axiom vom Lineal--*m.g.* 14:17, 20. Jul. 2011 (CEST)

(IV) \operatorname{Zw} \left( A, M, B \right) und damit M \in \overline{AB} Wegen III, Hilfssatz A und der Definition der Zwischenrelation
(V) \ \left| AM \right| + \left| MB \right| = \frac{\left| AB \right|}{2} + \left| MB \right| = \left| AB \right| Definition der Zwischenrelation \ \left| AM \right| + \left| MB \right| = \left| AB \right|
Wegen II und III (\ \left| AM \right|=d^{*}=\frac{d}{2}=\frac{\left| AB \right|}{2})
(VI) \left| MB \right| = \frac{\left| AB \right|}{2} Tragen Sie hier die Begründung ein.


Def. Zwischenrelation, Rechnen in R, 4,5--Teufelchen 19:34, 19. Jun. 2011 (CEST) irgendwie versteh ich den Schritt nicht...kann mir jemand helfen? --Verteidigungswolf 12:26, 20. Jul. 2011 (CEST)

Bemerkung m.g.:

Die Definition der Zwischenrelation brauchen wir hier nicht zu erwähnen.

In (V) steht: \frac{\left| AB \right|}{2} + \left| MB \right| = \left| AB \right|. Anders geschrieben: \frac{d}{2}+ \left| MB \right|=d. Also Gleichung nach \left| MB \right| umgestellt: \left| MB \right| = \frac{d}{2}=\frac{\left| AB \right|}{2}.--*m.g.* 14:17, 20. Jul. 2011 (CEST)
(VII) \left| AM \right| = \left| MB \right| Tragen Sie hier die Begründung ein.


2,3,6--Teufelchen 19:34, 19. Jun. 2011 (CEST)

Bemerkung m.g.:
Warum 2?--*m.g.* 14:21, 20. Jul. 2011 (CEST)

(VIII) \ M ist der Mittelpunkt von \overline{AB} Tragen Sie hier die Begründung ein.


7 --Teufelchen 19:34, 19. Jun. 2011 (CEST)

Hilfssatz A:

Voraussetzung:
Es seien \ A und \ B zwei verschieden Punkte. Für den Punkt \ M mit \ M \in AB^{+} möge gelten: | AM | = \frac{|AB|}{2}
Behauptung:
\operatorname{Zw}(A, M, B).

Beweis von Hilfssatz A:

Weil \ M \in AB^{+} gilt entweder
  1. \operatorname{Zw} (A, M, B) oder
  2. \operatorname{Zw} (A, B, M)
(s. Definition Strahl AB^{+})
Falls 1. gilt, gilt unsere Behauptung.
Falls unsere Behauptung nicht gelten sollte, müsste 2. also \operatorname{Zw} (A, B, M) gelten.
Nehmen wir also an, dass \ B zwischen A\ und \ M liegt: \operatorname{Zw} (A, B, M)
Wäre unsere Annahme wahr, müsste die folgende Gleichung gelten: .... (ergänzen Sie selbst!)
Die Gültigkeit dieser Gleichung wäre jedoch ein Widerspruch zu .... (ergänzen Sie selbst!)
Also ist unsere Annahme \operatorname{Zw} (A, B, M) zu verwerfen und es gilt \operatorname{Zw} (A, M, B)
Der Eindeutigkeitsbeweis

Übungsaufgabe

Hinweis: Nehmen Sie an, eine Strecke \overline{AB} hätte zwei Mittelpunkte \ M_1 und \ M_2.


Die Frage ist doch zunächst, ob es in der Prüfung Extrapunkte oder Punktabzug gibt, wenn man statt "Eindeutigkeitsbeweis" "Highlanderbeweis" schreibt? :-)

Beweis der Eindeutigkeit des Mittelpunktes:
Voraussetzung: \exists \,M \in \overline{AB}: |AM| = |BM|
Behauptung: "Es kann nur einen geben": \exists ! M \in \overline{AB}: |AM| = |MB|
Annahme: \exists M_1 \ und \ M_2: |AM_1| = |M_1B| \ und \ |AM_2| = |M_2B|

Nummer Beweisschritt Begründung
1 \exists d: d = \overline{AB} Axiom II.1; Voraussetzung
2 \exists d*: d* = \frac{d}{2} Rechnen in R; (1)
3 d* = |AM_1| = |M_1B| und  d* = |AM_2| = |M_2B| Existenzbeweis Mittelpunkt, Def. Mittelpunkt, Annahme, (2)
4  |AM_1| = |AM_2| (3), Transitivität der Gleichrelation
5 M_1 = M_2 (4); Axiom II.1
6 Für M_1 = M_2 existiert genau ein Mittelpunkt auf der Strecke \overline{AB} (5)

--Flo60 18:13, 4. Jun. 2011 (CEST)

In Schritt 3 schreibst du  d* = |AM_2| . Warum sollte das für M_2 gelten? Gehst du nicht hier schon davon aus, dass M_1=M_2? Steht in der Annahme oder der Def. Mittelpunkt, dass es \frac{d}{2} =|AM_2| sein muss?--Tutorin Anne 12:19, 6. Jun. 2011 (CEST)
Ja und zwar genau im vorherigen Beweis, wenn ich den Mittelpunkt M festlege mit |AM|=d*. WENN das hier nicht für jeden x-beliebigen Mittelpunkt und dem Axiom vom Abstand gilt, sondern nur für einen einzigen Mittelpunkt, dann bräuchte ich den Highlanderbeweis ja gar nicht erst durchzuführen. So hab ich mir das gedacht, scheinbar gehe ich fehl. --Flo60 20:20, 7. Jun. 2011 (CEST)
vielleicht kann ja die anne die richtige Lösung auf die Diskussionsseite schreiben, weil sonst wart ich hier zwei wochen auf den eindeutigkeitsbeweis und warte und warte und warte - auch in der lerngruppe ham wir uns da schon gedanken drüber gemacht, aber wenn man sich mal in eine richtung verrannt hat, dann ist es ohnehin schwierig da den kopf wieder frei zu bekommen :-)

Ich (--Tutorin Anne 12:26, 11. Jun. 2011 (CEST))stelle hier keine Lösungen rein (denn ich habe nicht DIE Lösung und das ist auch gar nicht meine Aufgabe). Ich weiß schon, dass das sehr nervig sein kann, aber ich kann euch mal einen anderen Ansatz vorschlagen. Voraussetzung: \exists \,M \in \overline{AB}: |AM| = |BM|
Behauptung: "Es kann nur einen geben": \exists ! M \in \overline{AB}: |AM| = |MB|
Annahme: \exists \ M_2. \ M_2 verschieden zu \ M_1,  \ M_2 ist Mittelpunkt von  \overline{AB}

Nummer Beweisschritt Begründung
1 M_2 \in \overline{AB} Annahme, Def. Mittelpunkt
2 \overline{AB} = \overline{AM_2}+ \overline{M_2B} (1), Zwischenrelation, Axiom Dreiecksungleichung
3 \left| AM_2 \right| = \left| M_2B \right| Voraussetzung, (2)
4 \overline{AM_2} = \frac{\overline{AB}}{2} Rechnen in R;(1);(2);(3)
5  \overline{AM_1} = \frac{\overline{AB}}{2} Existenzbeweis Mittelpunkt
6 AM_2| = |AM_1| (5), Axiom II.1
7 M1 = M2 (6)Widerspruch zur Annahme
Annahme zu verwerfen.

Eure Aufgabe ist den Beweis zu vervollständigen (und gegebenenfalls zu kritisieren!)--Tutorin Anne 12:26, 11. Jun. 2011 (CEST)

Recht viel besser scheint mir das aber auch nicht zu sein :-) vorher habe ich es ja auch so hingedreht, dass es passt und jetzt halt wieder (?) Wir sollten es einfach als Axiom annehmen, dass es einen Mittelpunkt gibt und der Käse ist gegessen und die Welt ist schön :-). --Flo60 14:08, 12. Jun. 2011 (CEST)

Nochmal ein letzer Versuch (unabhängig, ob das vorherige stimmt oder nicht), ansonsten werde ich in der Tat die Geometrie umschreiben und das Axiom von Flo60 einführen, das da heißen wird: Jede Strecke \overline{AB} besitzt genau einen Punkt M für den gilt: |AM| = |MB|.

Voraussetzung: \overline{AB}
Behauptung: \exists M \in \overline{AB} : |AM|=|MB|
Beweisteil II: Es kann nur einen geben.

Annahme: \exists S \in \overline{AB} : S \neq M \wedge |AS|=|SB|

1 AM| = |BM| = \frac{\overline{AB}}{2} Existenzbeweis
2 AS| \neq |AM| Annahme (S \neq M)
3 AS| und |SB| sind ungleich \frac{\overline{AB}}{2} (1) (2) Annahme (|AS| = |SB|)
4 nkoll(A, S, B) (3) Annahme (|AS| = |SB|)
5 für nkoll(A, S, B) gilt: S \not\in \overline{AB} (4), Axiom II.3
6 Wiederspruch zu S \in \overline{AB} (5), Def. Mittelpunkt
7 Annahme ist zu verwerfen (6)


--Flo60 13:42, 13. Jun. 2011 (CEST)
Ich denke, die vorigen Beweise sind so richtig. Beim letzten hätte ich von Schritt 3 auf 4 noch zwischengeschoben, das gilt : |AS| + |SB| \neq |AB|.--Tutorin Anne 12:07, 14. Jun. 2011 (CEST)

Wieso ist der Beweis, nachdem wir das Axiom vom Lineal haben, immer noch zweiteilig? Wieso müssen Existenz und Eindeutigkeit getrennt behandelt werden, das Axiom vom Lineal legt doch schon beides fest? Mir ist klar, dass beides nachgewiesen werden muss, aber wieso in getrennten Schritten? Sobald ich raus habe, dass alle möglichen Mittelpunkte den Abstand d/2 von A haben, lässt mir Axiom III.1 doch alle diese möglichen Mittelpunkte auf genau einen zusammenschrumpfen, oder? --WikiNutzer 16:01, 16. Jul. 2011 (CEST)

In einem Existenzbeweis, zeigst du aber eben noch nicht, dass alle Mittelpunkte den Abstand d/2 haben müssen.
Wenn der Mittelpunkt so definiert wäre (Abstand d/2 auf dem Strahl AB+), könnte man die Eindeutigkeit direckt mitbeweisen (Axiom vom Lineal). Du hast die Schwierigkeit ja selbst beschrieben.--Tutorin Anne 10:18, 21. Jul. 2011 (CEST)