Gruppendefinition (Gleichung): Unterschied zwischen den Versionen
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(→Beweis von Satz 7: kleine Ergänzung bzgl. x=y=a^{-1}) |
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Es sei <math>g \in G</math> eine Gruppe mit dem Einslement <math>e</math>. Nach der Definition des Begriffs Gruppe hat <math>g</math> in <math>G</math> ein Inverses <math>g_1^{-1}</math> bezüglich <math>\odot</math>. Wir nehmen an, <math>g</math> hat in <math>G</math> ein weiteres Inverses <math>g_2^{-1}</math>, das natürlich von <math>g_1^{-1}</math> verschieden ist. Nach Satz 1 wissen wir, dass <math>g_1^{-1}</math> und <math>g_2^{-1}</math> von links und von rechts invers zu <math>g</math> bzgl. <math>\odot</math> sind. <br /> | Es sei <math>g \in G</math> eine Gruppe mit dem Einslement <math>e</math>. Nach der Definition des Begriffs Gruppe hat <math>g</math> in <math>G</math> ein Inverses <math>g_1^{-1}</math> bezüglich <math>\odot</math>. Wir nehmen an, <math>g</math> hat in <math>G</math> ein weiteres Inverses <math>g_2^{-1}</math>, das natürlich von <math>g_1^{-1}</math> verschieden ist. Nach Satz 1 wissen wir, dass <math>g_1^{-1}</math> und <math>g_2^{-1}</math> von links und von rechts invers zu <math>g</math> bzgl. <math>\odot</math> sind. <br /> | ||
− | Die triviale Gleichung <math>(I) e=e</math> "pumpen" wir zu <math>(II) g \odot g_1^{-1} = g \odot g_2{-1}</math> auf. <br /> | + | Die triviale Gleichung <math>(I) e=e</math> "pumpen" wir zu <math>(II) g \odot g_1^{-1} = g \odot g_2^{-1}</math> auf. <br /> |
− | <math>(II)</math> multiplizieren wir auf beiden Seiten von links mit <math>g_1^{-1}</math> und erhalten <math>(III) g_1^{-1} \odot g \odot g_1^{-1}= g_1^{-1} \odot g \odot g_2{-1}</math>.<br /> | + | <math>(II)</math> multiplizieren wir auf beiden Seiten von links mit <math>g_1^{-1}</math> und erhalten <math>(III) g_1^{-1} \odot g \odot g_1^{-1}= g_1^{-1} \odot g \odot g_2^{-1}</math>.<br /> |
<math>(III)</math> verkürzt sich zu <math>g_1^{-1}=g_2^{-1}</math>, was ein Widerspruch zu unserer Annahme <math>g_1^{-1} \neq g_2^{-1}</math> ist. | <math>(III)</math> verkürzt sich zu <math>g_1^{-1}=g_2^{-1}</math>, was ein Widerspruch zu unserer Annahme <math>g_1^{-1} \neq g_2^{-1}</math> ist. | ||
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=Kürzbarkeit= | =Kürzbarkeit= | ||
==Satz 5== | ==Satz 5== | ||
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Wir führen den Beweis nur für die Gleichung <math>a \odot x= b</math>, für die Gleichung <math>y \odot a = b</math> wird der Beweis analog geführt.<br /> | Wir führen den Beweis nur für die Gleichung <math>a \odot x= b</math>, für die Gleichung <math>y \odot a = b</math> wird der Beweis analog geführt.<br /> | ||
===Existenzbeweis=== | ===Existenzbeweis=== | ||
− | + | Zuerst formen wir <math>a\odot x=b</math> um: | |
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+ | <math>a\odot x=b</math> <math>|\odot a^{-1}</math> | ||
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+ | <math>a^{-1}\odot a \odot x = a^{-1} \odot b</math> | ||
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+ | <math>e\odot x = a^{-1} \odot b</math> | ||
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+ | <math>x = a^{-1} \odot b</math> | ||
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+ | <math>x=a^{-1}\odot b</math> setzen wir nun in <math>a\odot x=b</math> ein und formen um: <math>a \odot (a^{-1}\odot b) = (a \odot a^{-1}) \odot b = e \odot b = b</math>. | ||
+ | |||
===Eindeutigkeitsbeweis=== | ===Eindeutigkeitsbeweis=== | ||
Es seien <math>x_1</math> und <math>x_2</math> Lösungen der Gleichung <math>a \odot x= b</math>. Damit folgt <math>a \odot x_1 = a \odot x_2</math>. Nach Satz 5 gilt <math>x_1=x_2</math> | Es seien <math>x_1</math> und <math>x_2</math> Lösungen der Gleichung <math>a \odot x= b</math>. Damit folgt <math>a \odot x_1 = a \odot x_2</math>. Nach Satz 5 gilt <math>x_1=x_2</math> | ||
+ | =Ein Monoid in dem die Gleichungen lösbar sind, ist eine Gruppe= | ||
+ | ==Satz 7== | ||
+ | Es sei <math>[M, \odot]</math> ein Monoid. <math>e</math> sei das Einslement dieses Monoids. Wenn die Gleichungen | ||
+ | # <math>a \odot x = b</math> und | ||
+ | # <math>y \odot a = b</math> | ||
+ | in <math>[M, \odot ]</math>lösbar sind, dann ist das Monoid sogar eine Gruppe. | ||
+ | ==Beweis von Satz 7== | ||
+ | Wir haben zu zeigen, dass zu jedem Element <math>a \in M</math> ein Inverses in <math>M</math> existiert. Wegen der Lösbarkeit der Gleichungen 1 und 2 sind auch die Gleichungen <br /> | ||
+ | * <math>a \odot x = e</math> und | ||
+ | * <math>y \odot a = e</math> | ||
+ | lösbar. | ||
+ | Daraus folgt, dass <math>x,y</math> Inverse von <math>a</math> sind, also <math>x=y=a^{-1}</math> (nach Satz 4). | ||
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+ | =Weitere Möglichkeit der Gruppendefinition= | ||
+ | Die Sätze 6 und 7 erlauben, eine Gruppe als ein Monoid zu definieren, in dem die Gleichungen | ||
+ | # <math>a \odot x = b</math> und | ||
+ | # <math>y \odot a = b</math> | ||
+ | lösbar sind. | ||
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[[Kategorie:Algebra]] | [[Kategorie:Algebra]] |
Aktuelle Version vom 13. Juli 2018, 14:56 Uhr
Eindeutigkeit des EinslementesSatz 3Jede Gruppe hat genau ein Einslement. Beweis von Satz 3Es sei eine Gruppe. Nach der Definition des Begriffs Gruppe hat eine Einslement . Es bleibt zu zeigen, dass kein weiteres Einslement hat. Wir nehmen an es gibt mit . Nach Satz 2 sind und von links und von rechts Einselemente. Wir gehen aus von der Gleichung . Aus dieser Gleichung folgt wegen der Einslement eigenschaft beider Elemente und (und das sowohl von rechts, wie auch von links) . Eindeutigkeit der inversen ElementeSatz 4In jeder Gruppe gilt: Jedes Gruppenelement hat genau ein inverses Element. Beweis von Satz 4Es sei eine Gruppe mit dem Einslement . Nach der Definition des Begriffs Gruppe hat in ein Inverses bezüglich . Wir nehmen an, hat in ein weiteres Inverses , das natürlich von verschieden ist. Nach Satz 1 wissen wir, dass und von links und von rechts invers zu bzgl. sind. Die triviale Gleichung "pumpen" wir zu auf. multiplizieren wir auf beiden Seiten von links mit und erhalten . verkürzt sich zu , was ein Widerspruch zu unserer Annahme ist. KürzbarkeitSatz 5Es sei eine Gruppe. Für alle Elemente gilt: Beweis von Satz 5Jeweils von rechts bzw. links beide Seiten der Gleichung mit multiplizieren. Lösbarkeit der GleichungenSatz 6In jeder Gruppe sind die Gleichungen
jeweils eindeutig lösbar. Beweis von Satz 6Wir führen den Beweis nur für die Gleichung , für die Gleichung wird der Beweis analog geführt. ExistenzbeweisZuerst formen wir um:
setzen wir nun in ein und formen um: . EindeutigkeitsbeweisEs seien und Lösungen der Gleichung . Damit folgt . Nach Satz 5 gilt Ein Monoid in dem die Gleichungen lösbar sind, ist eine GruppeSatz 7Es sei ein Monoid. sei das Einslement dieses Monoids. Wenn die Gleichungen
in lösbar sind, dann ist das Monoid sogar eine Gruppe. Beweis von Satz 7Wir haben zu zeigen, dass zu jedem Element ein Inverses in existiert. Wegen der Lösbarkeit der Gleichungen 1 und 2 sind auch die Gleichungen
lösbar. Daraus folgt, dass Inverse von sind, also (nach Satz 4). Weitere Möglichkeit der GruppendefinitionDie Sätze 6 und 7 erlauben, eine Gruppe als ein Monoid zu definieren, in dem die Gleichungen
lösbar sind. |